Von Berlin nach Istanbul // Budapest

Sechsunddreißig Grad, ein Wespenstich, Nebel vor dem Parlament, links vom Lonely Planet Tipp, Street Food Market, der Park als Wohnzimmer und eine Kiwi.

Am Nachmittag erreichten wir Budapest Hauptbahnhof und es begrüßten uns 36 Grad im Schatten – Tendenz für die nächsten Tage steigend. Wir bezogen unser Apartment in Pest, zentral gelegen unweit der Donaubrücke Margit Hít. Wie auch schon in Prag durften wir uns über ein (für mich im Urlaub eher ungewöhnlich) gemütliches Bett freuen.

Mal wieder kauften wir das Nötigste und noch ein wenig mehr, um Ratatouille zu machen. Danach wollten wir uns vor einer nächtlichen Erkundungstour ausruhen. Allerdings hatte sich etwas zu uns ins Bett geschlichen… Mit plötzlichem Schmerz und unter Schreien sprangen wir beide aus den Laken. Ein ungarisches Miststück von einer Wespe hatte uns beide erwischt. Aua! Verdammt!
Wir beguckten jammernd unsere Stiche und ich dachte darüber nach, ob wir jetzt vielleicht sowas wie Blutsgeschwister sind? Auf den Schreck tranken wir Rotwein und gingen schließlich nicht mehr raus.

Tag 4

Tag 4 starteten wir mit einem selbst gemachten Urlaubsfrühstück (sogar mit Ei!), bevor wir uns in die Hitze der Stadt wagten.

budapest_nebel
Vor dem imposanten Parlament von Budapest umgab uns plötzlich feinster Sprühnebel zur Abkühlung der unverbesserlichen Touristen, die bei über 40 Grad im Schatten ihre Kameras durch die Innenstadt trugen. Nach unserem Geschmack hätte der Szenerie ein bisschen Bass nicht geschadet. Wo bitte geht es hier zur Tanzwiese?

Von der Hitze lauffaul nahmen wir für etwas Wegstrecke die Straßenbahn, bevor wir auf der anderen Donauseite in Pest den Gellértberg bestiegen.

budapest_strassenbahn

Hummusteller und später Mittagsschlaf stärkten uns für einen ausgedehnten Abendspaziergang ins Erzsébetváros (Jüdisches Viertel), wo sich viele Bars befinden. Bier vom Späti (in Budapest heißen die Spätis ABC Shops) verkürzte uns den Weg zum Szimpla Kert. Wir guckten nur kurz rein. Nett, nett mit all den Lichtlein und dem Gedöns, das an eine Mischung aus Tacheles und Gängeviertel erinnert, aber viel zu voll ist! Lonely Planet „Geheimtipp“ sei Dank… Die Straße runter und links fanden wir die weniger volle Bar Kisüzem, in der wir uns mit Wein und Bier erfrischten. Nächtliche Temperaturen unter 30 Grad? Davon konnten wir nachts nur träumen.

Tag 5

Am nächsten Vormittag schlossen wir erst unser Gepäck am Bahnhof ein und aßen dann Burger in Erzsébetváros auf einem kleinen Street Food Market.

budapest_streetfoodmarkt

Die Metrolinie 1 mit ihren alten, süßen Bahnsteigen brachte uns dann in Budapests großes, grünes Wohnzimmer: den Park Városliget. Neben Müttern mit Kindern, Pärchen, Hunden, Lesenden und Schlafenden genossen wir über drei Stunden den Schatten der Bäume.

budapest_park

Von dort liefen wir unter einem wunderschönen Abendhimmel den wirklich untouristischen Weg hinterm Bahnhofsgelände (meistens ist man besser beraten, diese Gegend abends zu meiden – egal in welcher Stadt) zum Bahnhof.

Von unseren letzten Forint kauften wir bei Aldi eine einzelne Kiwi und bestiegen dann den vollen, stickigen Nachtzug nach Belgrad. Neun Stunden Fahrt in engen Sitzreihen. Immerhin: Eine Übernachtung gespart, denn das Couchsurfing-Glück schien bisher nicht auf unserer Seite…

budapest_kiwi

 

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