Marokko // Azrou

Vom Reisen ohne Französischkenntnisse, einem Osterspaziergang mit Esel, Schaf &
Schildkröte, einem Festtagsessen und einer langen Busfahrt.

Das Sammeltaxi (Taxi kollektiv) fuhr in Fès los, als es voll besetzt war. Gegen halb drei am frühen Nachmittag erreichten wir Azrou. Die Stadt vor dem Atlasgebirge ist Knotenpunkt der Hauptverkehrsstraße zwischen Fès, Meknès und Marrakesch. Dabei wirkt sie weitaus kleiner, als sie vermutlich ist.

azrou_markt

Wir kamen mitten im bunten Trödelmarktgewimmel an, kauften Bustickets für den nächsten Tag nach Marrakesch, suchten uns das günstigste Lonely Planet-Hostel und gingen essen: Das Restaurant „Hôtel Les Cèdres“ war ebenfalls eine Empfehlung der „Reisebibel“ und tatsächlich sehr gut. Mehr als in Fès fiel uns auf, wie französisch geprägt das Land Marokko ist und wie viel leichter einiges wäre, wenn wir über ein wenig Französischkenntnisse verfügen würden.

Im Anschluss an das Essen spazierten wir durch die Mini-Medina von Azrou und hüpften bald mit unseren Büchern in die Betten des weltkleinsten Hotelzimmers mit Balkon vom „Hôtel Beau-Séjour“.

Vor dem Schlafengehen gab es noch ein Kännchen frischen Minztee (gegen kalte Füße).

Tag 5

Ein Blick auf die Uhr verriet, dass wir sehr lange geschlafen hatten – oder auch die Zeitumstellung auf Sommerzeit nicht ganz im Blick hatten. Wir tranken Kaffee, aßen Streetfood und machten uns auf den Weg zu einem der Berge rund um Azrou. Nach einer halben Stunde setzten wir uns auf die Steine des Berges und schauten über die Stadt.

azrou_aussicht

Es kamen sprintende Jungs und Packesel vorbei, die allesamt auf dem kleinen Weg, um den Berg herum, verschwanden. Unsere Neugier war geweckt und wir folgten dem Weg ebenso:
Zuerst kreuzte eine Schildkröte den Weg, die es ziemlich eilig hatte. Kleine Echsen huschten vor unseren Füßen in die Sträucher und wir kamen zwei Wanderern entgegen. Oben auf dem Bergkamm sahen wir weitere Berge und ein Tal. Der Blick auf Azrou wurde vom Berg selbst versperrt. Ein Weg in Richtung Stadt war auch nicht zu entdecken. So liefen wir zwischen Gestrüpp den Hang hinab, bis wir wieder auf einem Trampelpfad landeten. Hirten und Schafe liefen uns dort entgegen.

azrou_schildkroete

Hungrig kehrten wir zurück und aßen im Restaurant vom Vortag: Tajine mit Kaninchen und Lammkoteletts mit grünen Bohnen. Wir genossen unser köstliches Osteressen. Danach mussten wir vor allem Zeit rumbringen. Bis zur Abfahrt des Nachtbusses waren es noch über vier Stunden…

Um 21.30 Uhr waren wir bereits seit einiger Zeit am Abfahrtsort der CTM-Fernbusse (Morokkos bekanntes Busunternehmen) und warteten. Als der Bus mit Verspätung dann kam, musste er nach für uns unverständlichem Hin-und-Her ausgetauscht werden. Sehr viel später als geplant und etwas durchgefroren, stiegen wir dann in einen fahrtüchtigen Bus und fuhren endlich Richtung Marrakesch.

Kurz vor Mitternacht machten wir noch einen Stop. Wir aßen Köfte im Brot und tranken Minztee. Danach schliefen wir ein und der Bus fuhr uns durch die Nacht.

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