Von Morgenlaunen, Tappen in Touristenfallen, Entspannen im Maison de la Photographie, immer wieder Begeisterung von den Suks und einer Zugfahrt nach Casablanca.
Nachmittags kamen wir im uns bekannten Riad 63 in der Altstadt von Marrakesch an. Unsere zurückgebliebenen „Schätze“ erwarteten uns bereits im Zimmer.
Wir gingen zum Platz „Djemaa el Fna“, testeten alle auf dem Weg liegenden Geldautomaten und bekamen schließlich direkt am Platz noch etwas Geld. Benommen von dem Gewimmel aus Menschen, Schlangen, dressierten Affen und nordafrikanischen Gauklern, aßen wir entgegen aller Ratschläge doch an einer der Buden, die vor allem Gegrilltes im Angebot haben. Wir hätten es sein lassen sollen… Brot & Oliven (sonst ein kostenloser Gruß aus der Küche) fanden sich teuer auf der Rechnung wieder und unsere Unterhaltung über diesen „Trick“ wurde mit größter Unfreundlichkeit quittiert.
Auf dem Heimweg kauften wir das als Allheilmittel angepriesene Arganöl und ein Stück Sandelholz (ideal gegen Küchengerüche oder verrauchte Zimmer).
Tag 10
Der nächste Morgen begann mit der besten Laune, die wir hungrig und mit zu wenig Geld für die verbleibende Zeit haben konnten. Die Entdeckung, dass der „sehr gute Preis“ für das Arganöl und das Sandelholz* am Vorabend ein dreifaches dessen war, was die Händler sonst dafür verlangten, ärgerte uns zusätzlich. Eine Boulangerie mit frischen Croissants und ein erfolgreiches Spiel am Automaten (Welches ist die kleinste Summe, die uns der Geldautomat auszuzahlen bereit ist?) ließen uns aber wieder strahlen. Wir wussten, dass wir den Gürtel bis zur Abreise nun etwas enger schnallen mussten, aber das machte uns nichts – wir hatten schließlich genug Touristeneinkäufe getätigt.
Endgültig glückselig waren wir, als wir das Maison de la Photographie de Marrakech* betraten. Ein wunderschöner Ort der Ruhe in den belebten Gassen der Altstadt. Die Fotografien zeigen das Marrakesch und Marokko aus vergangenen Zeiten. Die Dachterrasse bietet einen unglaublichen Blick über die Altstadt. In der Sonne tranken wir Tee und aßen köstliche Kleinigkeiten: Joghurt mit Honig, Auberginensalat mit Baguette.
Nachmittags liefen wir bis in das alte jüdische Viertel, die Mellah. Auf dem Rückweg aßen wir in einer kleinen Garküche Tajine (es sollte die letzte in diesem Urlaub für uns sein) und kauften in den Suks Oliven und Kekse. Das frische Angebot und die sehr guten Preise an den Marktständen brachten uns zu der Idee, bei einer nächsten Reise nach Marrakesch ein Apartment mit Küche zu mieten.
Vor dem Schlafengehen erfuhren wir von unserem Vermieter, dass wir unsere Rucksäcke nicht bis zum Abend im Riad lassen können. Spontan beschlossen wir, am folgenden Tag keinen Ausflug zu dem Garten „Jardin Majorelle“ zu machen, sondern vormittags schon nach Casablanca zu fahren.
Tag 11
Frühstück kauften wir an den Markständen und Zeit für einen Kaffee in der Morgensonne war auch noch. Auf dem Weg zum Bahnhof sahen wir das erste Mal den neuen Teil von Marrakesch, in dessen moderne Architektur sich auch der Bahnhof einfügt.
Um 12.45 Uhr tuckerte unser weniger moderner, aber bis auf den letzten Platz besetzter Zug nach Casablanca.
*Randnotiz:
- Für Sandelholz solltet ihr nicht mehr als 1 MAD pro 100 Gramm ausgeben.
- Einmal Eintritt im Maison de la Photographie bezahlt, berechtigt die Eintrittskarte zu weiteren Besuchen – so oft ihr mögt.