„Schiermonniwas!?“
„Schiermonnikoog. Das ist eine holländische, westfriesische Insel.“
So begann bisher jede Unterhaltung, wenn ich von der kleinen Trauminsel berichtete. Vermutlich wäre ich nie darauf gekommen, diese Insel zu besuchen, wenn nicht ein Freund zu einem Geburtstagswochenende dorthin eingeladen hätte. Und was soll ich sagen: Eine absolute Entdeckung für mich!
Anreise
Von Berlin nicht gerade einen Katzensprung entfernt, aber die Fahrt lohnt sich. Ideal ist es, die gesamte Strecke mit dem Auto zu fahren oder auch mit der Bahn bis in eine größere Stadt und dann weiter mit einem Mietauto bis Lauwersoog an der Nordseeküste. Am Fähranleger gibt es einen überwachten Parkplatz, der 5,00 Euro/Tag kostet. Den lohnt es sich zu nutzen, da die Watteninsel Schiermonnikoog verkehrsberuhig bzw. autofrei ist.
Die Fähre kostet hin 15,20 (Sommertarif). Der Rückweg ist gratis. Wir fühlten uns direkt beschenkt. Ganz schön schlau, die Holländer.
Nach einer etwa 45-minütigen Überfahrt betraten wir die Insel und haben uns direkt am Fähranleger der Insel ein „Fiets“ (z.dt. Fahrrad) ausgeliehen. Der Fahrradverleih hat immer etwa von 30 Minuten vor bis 30 Minuten nach jeder Fährabfahrt und -ankunft geöffnet. Ein Rad kostet etwa 7,00 Euro/Tag. Mit den Rädern und einigen Tandems (diese Freude habe ich mir erstmalig gegönnt) radelten wir fix zu unserer Unterkunft.

Unterkunft
Wir bezogen in einem Gästehaus zwei Schlafzimmer mit jeweils 6 und 8 Doppelstockbetten – für das Klassenfahrtgefühl. Mit Köstlichkeiten haben wir uns selbst versorgt. Wer es luxuriöser mag, findet auf der Insel auch Pensionen und Apartments. Große Hotelburgen wurden auf Schiermonnikoog zum Glück nie gebaut.
Vor Ort
Überhaupt wirkt die kleine Insel gemütlich und entschleunigend. Im kleinen Ort gibt es außer zwei Supermärkten, ein paar Geschäften mit Strandschnickschnack, wenigen Restaurants nur noch ein Besucherzentrum und ein Bunkermuseum.
Am Meer
Denn vor allem besticht Schiermonnikoog durch seine wunderschönen Strände. Lang und breit, mit seichten Dünen und hellem, feinen Sand!


Stundenlange Strandspaziergänge, Faulenzen in den Dünen, Plantschen in den Wellen, Drachensteigen lassen, Kitesurfen oder Kitebuggy fahren. Wer selbst keinen Lenkdrachen oder Buggy besitzt kann sich beides bei „Thijs’ vliegerparadijs“ leihen.
Gemeinsam haben wir einen Tag am Meer verbracht, wie ich ihn mir nicht hätte schöner ausdenken können: Ich habe erst stundenlang in den Dünen gelegen und abwechselnd meinen Freunden beim Baden zugesehen und der Sonne entgegengeblinzelt, bevor ich mich auf einen der Kitebuggys gewagt habe. Es war ein großartiger Spaß!

Abends haben wir uns Pizza an den Strand bestellt und glücklich der Sonne beim Untergehen zugeschaut.
Während die halbe Welt und ganz Hamburg angespannt die Geschehnisse des G20-Gipfel verfolgte, haben wir einen Tag am Strand von Schiermonnikoog verbracht und uns dabei in dieser oft zu stressigen Welt nicht hätte mehr entspannen können.


Nachvollziehbar also, dass die Ruhe und Schönheit der Insel seit 1989 als Nationalpark Schiermonnikoog geschützt werden.