Manchmal muss ich einfach raus. Raus aus der Asphaltwüste Berlin, raus aus der Alltagsroutine mit frühem Weckerklingeln, Müll runterbringen, Wäsche aufhängen, Arbeitshefte kontrollieren. Einfach raus in die Natur. Die Natur: Das ist von Berlin aus sehr oft Brandenburg – zumindest für einen Tagesausflug. Brandenburg ist keinesfalls zu unterschätzen. Im Sommer laden Seen zum Baden ein und im Herbst Wälder zum Pilze sammeln.
Es gibt ein Waldgebiet nordöstlich von Berlin, da ist es besonders hübsch. In der Nähe von Eberswalde, etwa zwischen Spechthausen und Schönholz liegt dieser Wald. Eigentlich ist es kein natürlicher Wald, sondern ein bewirtschafteter, zum Teil künstlich bepflanzter Forst, wie mir neulich eine Freundin (Forstwirtschaftlerin) erklärte. Das stört mich aber nicht, denn schön ist es dort trotzdem und je nach Wetterlage auch gut geeignet zum Pilze sammeln.
Das Sammeln von Pilzen ist ja so eine Sache. Ich persönlich sammele nur fünf Sorten: Ziegenlippe, Maronen-Röhrling, Rotfuß-Röhrling, Steinpilz und Parasol (Riesenschirmpilz). Bei diesen Speisepilzen weiß ich, wie ich sie von möglichen ungenießbaren Doppelgängern unterscheide und köstlich zubereite.
Durchatmen und Laufen auf weichem Waldboden, während die Sonne zwischen den Blättern Lichtbahnen auf den Boden wirft und irgendwo ein Specht an einem Baumstamm klopft. Ein Tag im Wald ist immer eine gute Idee!
